Punkt 7 Uhr hörte ich mein Natel vibrieren. Als ich hörte, wie fest es draussen regnete, wär ich am Liebsten liegen geblieben. Ich stand trotzdem auf und machte die Tür zum Wohnzimmer auf. Ich brauchte zuerst einen Kaffee und meine TZ und ich haben zusammen etwas gefrühstückt.
Pünktlich um halb acht klingelte es an der Türe. Die Make-Up Artistin betrat mit ihrem Köfferchen die Wohnung und nahm sogleich den Esszimmertisch in Beschlag.
Um 8 Uhr klingelte es erneut und ich hörte vom Bad her, dass der Coiffeur angekommen ist. Als ich fertig war, begab ich mich in den Flur und wurde sogleich von meiner TZ und der Make-Up Lady informiert, dass der Coiffeur zuerst mit der Frisur meiner Mutter beginnt. Gemäss Liste wäre ich als erstes an der Reihe gewesen. Der ganze Ablauf war so auf den Kopf gestellt worden. Ich wollte mich schon nerven, da packte mich die Make-Up Lady und meinte, ich soll mir keine Sorgen machen, alles kommt gut und sie fange jetzt einfach bei mir mit dem Make-Up an. Es ging grad los mit Make-Up, Puder usw. Ach, ich lass mich so gerne schminken. Es ist ein super Gefühl und ich war total entspannt.
Irgendwann klingelte es wieder an der Türe und der Fotograf trat herein.
Ich sah, dass meine Mutter bereits frisiert war und auch meine TZ hatte eine festliche Frisur erhalten. Zum Glück war die Make-Up Lady so flexibel. Sie liess sich durch nichts stressen. Man merkt halt, dass sie schon öfters an Shootings geschminkt hat und sich den Stress und Zeitdruck gewöhnt ist. War echt froh, dass sie bei uns war. Sie hat viel Ruhe in alles gebracht. Auch war sie so süss, weil sie merkte, dass ich wegen dem Wetter traurig war. Sie meinte, auch bei ihrer Hochzeit habe es stark geregnet. Aber an diesem Tag sei alles egal.
Irgendwann war meine Frisur fertig und auch mein Diadem sass. Ich hab alles im Spiegel kontrolliert und hatte das Gefühl, dass das Diadem nicht gerade sitzt. Irgendwie war ich nicht 100% happy mit der Frisur . Ändern konnte ich leider nicht mehr viel, das hätte sonst zu viel Zeit gebraucht. Nun trafen auch mein Bruder und seine Freundin bei uns ein.
Zu meinem Erstaunen war ich überhaupt nicht nervös. Ich hatte gar keine Zeit dazu. In der Zwischenzeit habe ich auch für einen Lacher gesorgt. Ich ging mit dem Schüfeli und Beseli durch die Wohnung , da es überall Haare von mir, meiner Mutter, der TZ und der Bridemaid hatte. Die Frauen meinten, nein, du kannst an deinem HZ-Tag doch nicht putzen. Es war ein Gelächter und alle waren sich einig: Typisch PrinzessinN!
Irgendwann meinte der Fotograf, es sei langsam Zeit für mich, um ins Kleid zu steigen. Gesagt getan. Meine Frisur wurde nochmals aufgemotzt und die Freundin meines Bruders hat mir die Träger (um das Kleid am Bügel aufzuhängen) eingenäht.
Alle bestaunten mein Kleid und ich war einfach nur glücklich .
Was ich im Nachhinein „bereue“. Ich freute mich immer auf den Moment in dem ich mich in voller Montur (mit Frisur, Make-Up, Schleier usw.) das erste Mal im Spiegel betrachte. Und diesen Moment gab es den ganzen Tag lang nicht. Ich hab mich nie im Spiegel gesehen. Tja…
Durch das Fenster sahen wir, dass die Limousine bereits vorgefahren war. Somit war es langsam Zeit, sich auf den Weg zu machen. Damit das Kleid nicht schmutzig wird, legte ich meinen langen Schleier auf den einen Arm und packte die Schleppe mit der anderen Hand. Meine TZ hielt den Schirm und so gingen wir los Richtung Limousine. Der Chauffeur hatte die Tür bereits geöffnet und ich versuchte ohne zu Stürzen einzusteigen. Es war gar nicht so einfach mit all dem Tüll, dem Reifrock und dem ganzen Stoff in die Limo zu gelangen.
In der Limo wurder dann auch eine Flasche Sekt gekillt
Als ich von weitem unseren Kirchenturm sah, wurde es mir langsam flau im Magen . Der Chauffeur bog in die Strasse ab und fuhr sie hoch. Es gibt eine schöne Auffahrt zur Kirche, welche direkt zum Haupteingang führt. Diese durften wir hochfahren. Es war ein unbeschreibliches Gefühl…unsere Kirche vor uns…und wir fahren die Auffahrt hoch. Wunderbar…ich kam mir vor wie in einem Hollywoodfilm .
Vor dem Haupteingang angekommen, hielt die Limousine an. Der Eingang zur Kirche war zum Glück überdacht, so konnten meine Mutter, meine TZ, meine Bridemaid und die Freundin meines Bruders im Trockenen aussteigen. Der Chauffeur fuhr uns (mein Bruder war noch bei mir, da er mich zum Altar führte) zum Kiesplatz neben der Kirche und er versuchte, das Auto zu kehren, was kein leichtes Unterfangen war.
Mein Bruder stieg aus dem Auto, um eine Zigarette zu rauchen. Somit war ich ganz alleine in der Limousine. Das war ein sehr schöner Moment . Ich konnte es nicht glauben, dass ich nun hier sitze, kurz davor, meinen Mann in der Kirche zu heiraten. Diese paar Minuten ganz alleine für mich genoss ich sehr. Und ich wurde wieder sentimental und merkte, dass mir ein paar Tränen die Wange runterkullerten.
10 Minuten vor Beginn der Trauung, fingen die Glocken an zu läuten. Ich bat meinen Bruder, das Radio abzustellen, damit ich es mir das Glockengeläut anhören konnte. Ach, das war so was von schön . Wir fuhren langsam zum Haupteingang vor, der Chauffeur öffnete uns die Türe, mein Bruder stieg aus und dann folgte ich. Hab mich irgendwie aus dem Auto gezwängt…mit dem Kleid echt nicht ganz einfach.
Ich sah auch schon den Fotografen auf uns warten. Die Limo fuhr weg und ich platzierte mich vor der Kirchentüre. Mein Bruder erhielt von mir noch die Anweisungen, die Schleppe schön zu büscheln und den Schleier ebenfalls. Er meinte dann, ist es gut? Hab gesagt…nein hier noch nicht und er sagte: Oh Mann…du siehst auch alles.
Ich stand meiner Meinung nach ewig vor dieser Glastüre. Irgendwann schlupfte der Pfarrer durch einen Türspalt und begrüsste mich. Er fragte, ob ich nervös sei. Ich ganz à la Mrs. Cool…nein. Er sagte, gut, ihr Mann ist aber sehr nervös. Jöööö war das süss .
Der Sigrist erkundigte sich, ob wir parat sind. Mein Bruder stand neben mir an meiner linken Seite. Ich hab mich bei ihm eingehakt. Wir antworteten JA, alles in Ordnung.
Dann kam endlich der lang ersehnte Moment . Die Türen wurden geöffnet. Dann sind wir zusammen los gelaufen zum Hochzeitsmarsch von Mendelssohn. Als ich in der zweiten Hälfte der Bankreihen angekommen war, sah ich die ersten bekannten Gesichter. Ach, es war wirklich sehr schön. Fast schon vorne angekommen, dachte ich mir noch, uiiii ich muss doch Mr. Cool anschauen .
Also sah ich zu Mr. Cool. Da stand er und wartete auf mich . Wow….er sah wunderbar aus in seinem eleganten Hochzeitsanzug. Er sah einfach nur umwerfend aus . Wenn ich an diesen speziellen Moment denke, dann bekomm ich gleich wieder Gänsehaut und feuchte Augen.
Nachdem wir uns begrüsst hatten, meinte mein Mann: Du siehst sehr schön aus. Wir setzten uns und dann sagte er mir, dass wir aber schnell reingelaufen sind und das Lied dauert ja noch ewig. Irgendwie hab ich dann auch realisiert, dass wir schnell vorne beim Altar waren. Aber das ist halt automatisch in einem drin. Es war auch ungewohnt, dass einem alle so bestaunen .
Was nicht so ganz geklappt hat…eigentlich hätte die Bridemaid meinen Schleier schön büscheln sollen, sobald ich mich gesetzt hatte. Aber irgendwie kam einfach niemand, um den Schleier zu Recht zu machen. Jenu PrinzessinN, lass es sein und ärger dich nicht, sagte ich mir. Manchmal suchte ich auch unseren Fotografen, denn ich sah ihn nie. Dachte mir noch, wo ist er denn, macht er auch Fotos? Irgendwann hab ich mich entschieden, nicht mehr darüber nachzudenken, sondern die Predigt zu geniessen.
Nachdem das Lied von Mendelssohn fertig war, begann die wunderschöne Predigt. Ich sah zu meinem Mann und bekam wieder einmal feuchte Augen. Es war einfach nur so schön und ich konnte es nicht fassen, dass wir endlich zusammen hier sitzen und den Segen Gottes erhalten. Mein Mann sah mich auch an und auch er bekam feuchte Äuglein.
Unser Pfarrer hat sich viel Mühe gegeben und ich hätte ihm stundenlang zuhören können.
Zur Ringübergabe standen wir auf. Ich nahm die Hand meines Mannes und wir schauten uns an. Der Pfarrer fragte zuerst meinen Mann und seine Antwort war wieder einmal prompt und so laut. Ich bin richtig zusammengezuckt, weil ich so erschrocken bin. Die Gäste und ich mussten natürlich lachen. Dann fragte der Pfarrer mich und mein JA hat man dafür kaum gehört hahahaha.
Nach dem Segen setzten wir uns und das Lied „Memories“ von Elvis Presley wurde ab CD gespielt. Dies war für uns der intimste Moment von der ganzen Zeremonie . Mein Mann und ich sassen händchenhaltend nebeneinander, Stirn an Stirn und genossen das Lied. Dann war der Bann gebrochen und wir beide mussten weinen. Es war so emotional, unglaublich. Diese paar Minuten waren wunderschön!
Nachdem das Lied zu Ende war und wir uns auch wieder gefasst hatten, kam noch die Fürbitte, die Mitteilungen, ein Abschlusslied und dann das Lied „All you need is love“ zu dem wir gemeinsam rausgelaufen sind.
Schön war auch, dass unsere Gäste geklatscht hatten, als wir rausgelaufen sind. Das war wirklich noch speziell.
Wir gingen zum Kirchengemeindehaus, wo der Apéro drinnen stattfand. Es gab einige Überraschungen für uns und ich war überwältigt, was sich einige haben einfallen lassen.
Bald war es Zeit für uns, denn das Paarshooting war an der Reihe. Wir gingen zusammen mit dem Fotografen wieder zur Kirche. Die ersten Fotos machten wir zusammen vor der Kirche. Immerhin hat es in der Zwischenzeit aufgehört zu regnen. Es war einfach überall noch nass.
Die anderen Fotos machten wir in einem Park. Unser Fotograf hat sich diese Orte für uns ausgesucht und es war perfekt für uns. Beim letzten Set hat er sogar ein Elvis Lied auf seinem Handy für uns abgespielt. Echt eine super Idee von ihm.
Ich hab die Zeit alleine mit meinem Mann genossen. Es war sehr schön !
Mit der Limousine ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt, wo unsere Gäste schon auf uns warteten. Zusammen warteten wir auf den Zug. Die Zugfahrt war schnell vorbei und für die Gäste begann nun der Marsch zum Restaurant. Ein paar Gäste und mein GG und ich, wurden mit dem Elektromobil abgeholt. Als wir an den Gästen vorbeifuhren, winkten wir ihnen zu. Das war so lustig…mein Onkel z.B. hat dann nur gesagt…was ist das denn? Wir müssen laufen und ihr fährt an uns vorbei.
Oben angekommen mussten die Gäste durch unseren Raum laufen (obwohl ich das eigentlich nicht wollte), um zum Raum wo der Welcome Drink stattfand, zu gelangen. Ich stand selber im Raum und sah dann zum ersten Mal, wie meine Böxli, die Bilderrahmen und mein Candy Buffet aussah. Ich war begeistert und muss sagen, jede Stunde, die ich in die Dekoration investiert habe, hat sich gelohnt. Auch, dass unsere Farbe überall wieder vorkam, war genial. Es war PERFEKT!
Da es draussen „arschkalt“ war, gingen die Gäste ziemlich schnell zum Welcome Drink. Mein Mann und ich hatte nochmals eine Fotosession. Zusammen mit dem Fotografen ging es zu dem Ort, den er für uns ausgesucht hatte. Es war total neblig, kalt und feucht. Ich fror und dachte mir, ok reiss dich zusammen. Jetzt noch ein paar Fotos.
Der Fotograf sagte uns, wohin wir stehen sollten. Mein Mann hat mir meinen Schleier und die Schleppe gerichtet und es ging los. Die Begeisterungsschreie des Fotografen waren nicht zu überhören. Ich war echt happy und froh, einen Profi engagiert zu haben.
Wir gingen wieder zurück zum Restaurant und die engsten Familienmitglieder wurden von den TZ zusammengetrommelt. Draussen gab es nochmals ein paar Fotos zusammen mit unseren Liebsten. Es war echt mega kalt und ich dachte mir nur, wann ist es vorbei *brrrrrrrrr*
Als alle Bilder im Kasten waren, stürmten wir ins Warme. Ich war froh, dass es mit den Fotos so schnell ging, denn so hatten wir auch noch etwas vom Welcome Drink. Ich genoss die Zeit mit unseren Gästen.
Die Zeit ging viel zu schnell und wir konnten uns an die Tische setzen. Ich war froh, dass es endlich etwas zu essen gab. Zwischen den Gängen bin ich immer von Tisch zu Tisch gegangen und hab versucht, mit allen ein wenig zu sprechen. Nach dem Hauptgang gab es auch ein lustiges Spiel (war total harmlos, denn mein GG und ich wollten keine Spiele).
Bald wurde auch unsere geniale HZ-Torte präsentiert. Das Dessertbuffet war eröffnet. Es gab die HZ-Torte, eine Käseplatte und mein Candy Buffet. Zu meinem Erstaunen lief das Candy Buffet sehr gut. Ich dachte mir, da man dies in der Schweiz nicht kennt, werde ich alle Süssigkeiten wieder mit nach Hause nehmen müssen. Denkste. Jeder füllte sich ein Säckli ab oder zwei oder drei und am Schluss waren nur noch ein paar M&M’s und ganz wenige Zuckermandeln übrig. WAHNSINN.
Es folgte der HZ-Tanz. Wir tanzten wie die Profis umringt von unseren Gästen, die ein Teelichtkerzli in den Händen hielten. Ich genoss diesen Moment so sehr….es war wunderschön und plötzlich zuckte ich zusammen, denn irgend etwas klöpfte so fest und es rieselte lauter rote Herzchen auf uns runter. WUNDERSCHÖN!!!!!!!!
Danach ging die Party los. Ich war erstaunt, dass so viele Leute tanzten. Das ist ja immer schwierig im Vorfeld zu wissen. Ich wollte einfach nie eine Hochzeit, bei dem alle am Tisch sitzen und das wars. Natürlich waren mein Mann und ich fast dauernd auf der Tanzfläche. Man kann nicht erwarten, dass die anderen tanzen und selber hockt man auf dem Stuhl.
Um ca. 2.40 Uhr war das Fest zu Ende. Der DJ meinte dann zu meinem Mann, du musst sie dann noch über die Türschwelle tragen. Ich dachte mir oje…auch das noch. Wir begaben uns zu unserem Zimmer und wurden wieder überrascht, denn wir erhielten ein Upgrade und durften die Tür zu einer Suite öffnen.
Mein Mann öffnete die Tür, hob mich hoch und trug mich über die Türschwelle. So süss . Dann bestaunten wir das Zimmer. Begeistert sah ich, dass es eine riesige Badewanne im zweiten Stock hatte. Und dort standen auch unsere bestellten Roastbeefsandwiches. Natürlich sagte ich meinem GG, wir müssen noch ein Bad nehmen . Gesagt getan. Wir sassen in der Wanne, assen genüsslich unser Sandwich und tranken etwas. Es war herrlich und der perfekte Abschluss unseres Tages!
Um 4 Uhr schliefen wir voller Eindrücke, Emotionen und Erinnerungen ein.
Wir sind so glücklich, dass wir unseren absoluten TRAUMTAG erleben durften. Alles lief so, wie wir es uns vorgestellt hatten, sogar noch besser. Es gibt eigentlich nichts, was wir im Nachhinein ändern würden.
Schade einfach, dass der Tag so schnell vorbei war!
Ich hab gaaaaanz viel freude!!!! Och, es war soooo schön deinen bericht zu lesen (könnte ihn auch 2x lesen) Die fotos sind wunderschön, ein hammer brautpaar, süsser brautstrauss, geniale deko, schöne ringe und super tolle moments-fotos!!! Vielen dank für die teilnahme von eurem wunderschönen tag!!!! Leider ist es so, er geht soooo schnell vorbei. Aber die erinnerungen hast du immer in deinem herzen...
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. Ändern konnte ich leider nicht mehr viel, das hätte sonst zu viel Zeit gebraucht. Nun trafen auch mein Bruder und seine Freundin bei uns ein. 
, da es überall Haare von mir, meiner Mutter, der TZ und der Bridemaid hatte. Die Frauen meinten, nein, du kannst an deinem HZ-Tag doch nicht putzen. Es war ein Gelächter und alle waren sich einig: Typisch PrinzessinN!
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