Nachdem ich immer mit grosser Begeisterung Eure Berichte gelesen hatte, möchte auch ich Euch von meinem Hochzeitstag erzählen. Ich hoffe, ich kann mich einigermassen kurz halten :-)

Um halb acht traf meine Stylistin ein. Anfangs war ich gar nicht begeistert, dass wir so früh loslegen müssen, da ich aber eh seit vier Uhr morgens wach lag, war das gar nicht so schlimm (komischerweise kann ich behaupten, dass ich in keinster Weise nervös war). Mein GG konnte noch etwas liegenbleiben, während wir schon mal loslegten. Das Timing war absolut perfekt; wie geplant war ich vier Stunden später fertig zurechtgemacht. Bevor ich in mein Brautkleid schlüpfte, wurde mein Schatz vom Trauzeugen abgeholt und die beiden fuhren gemeinsam zum Floristen, um meinen Strauss abzuholen. Das erste Zusammentreffen fand dann vor dem Haus statt. Hier hatte ich das erste mal einen Kloss im Hals und feuchte Augen *wow*.

Zusammen mit unserem Trauzeugen fuhren wir nun zum See. Der Fotograf war schon da und so starteten wir gleich mit der Fotosession. Das Wetter war perfekt! Blauer Himmel mit hübschen weissen Wölkchen und eine angenehme Temperatur. Hier schon mal ein passendes Bild dazu :-)




Auf dem Weg zum Standesamt legten wir einen Zwischenstop bei einer Bäckerei ein; die Männer hatten Hunger. Vor dem Schloss warteten bereits unsere Familien und Freunde auf uns. Jetzt war ich nervös :-) Und wie eussert sich das, wenn Pink Panther nervös ist? Genau… sie muss auf’s Klo :-) Wir klingelten also beim Standesamt und GG und ich durften kurz unser Angstbisi machen; danach gesellten wir uns wieder nach draussen zu unseren Leuten. Mein Daddy lieferte den Brüller des Tages: als die Standesbeamtin punkt drei Uhr alle herein bat, meinte er im vollen Ernst: „Was, wieso müsst ihr jetzt nochmal rein? Ich dachte ihr hättet das vorher schon erledigt!“ – „Nein Daddy, wir haben noch nicht geheiratet, wir waren nur pinkeln!“ :-)

Den Anfang der Trauung habe ich verpasst, da ich jetzt, wo ich das erste mal auf einem Stuhl sass, merkte, wie eng mein Kleid ist. Ich hatte wohl das Gummiband, das genau auf Lungenhöhe liegt, zu fest gemacht. Einen Moment lang dachte ich, ich fall noch in Ohnmacht, deshalb konzentrierte ich mich ganz genau auf’s Atmen. Die Trauung war sehr emotional. Ich hatte ständig feuchte Augen, die Tränen kullerten aber den ganzen Tag kein einziges mal. Liegt das am Make-up oder wieso ist das so?

Da wir bis zum Apéro übermässig Zeit hatten, haben wir geplant die Fotosession mit Familie und Trauzeugen gleich nach der Trauung abzuhalten. Erstens bietet sich Murten als sehr schöne Location an und zweitens werden wir so beim Apéro mehr Zeit für die Gäste haben. Die Fotoliste mit allen Kombinationen hatten wir sehr schnell durch, also blieb immernoch Zeit, bis es weitergeht zum Apéro. Wir hatten eh geplant einen Zwischenstop im Hotel einzulegen, damit jeder noch warme Sachen einpacken kann für den Abend. Allzulang sollte diese Pause aber nicht sein, also was nun? Die Freundin des Trauzeugen hatte vorgängig unsere Zimmerschlüssel geholt und meinte, es würde sich vielleicht lohnen, etwas mehr Zeit im Hotel zu verbringen. Wir hätten nämlich ein doppeltes Upgrade erhalten! Also schnappten wir uns unseren Fotografen und besichtigten das gute Stück. Wow, eine Senior Suite mit eigener Terrasse und Blick auf den See. Jetzt war auch ich mega froh, hatten wir so viel Zeit übrig, denn diese zusätzliche kleine Fotosession war der Hammer. Hier schon mal ein kleiner Gruss aus der Badewanne :-)




Mit einem kleinen Büssli ging es dann weiter zum Apéro. Die Gäste standen mit langstieligen roten und weissen Rosen Spalier. Wow! Wir hatten eine sehr schöne Location gewählt, mit Blick über das ganze Berner Seeland. So wirklich wahrgenommen hab ich das aber nicht, ich war viel zu sehr abgelenkt. Die Fotosession mit allen Gästen konnten wir in kurzer Zeit erledigen, da wir ja schon Vorarbeit geleistet hatten und so blieb genügend Zeit zum Essen :-) Die Häppchen waren superlecker!

Als wir bei der Abendlocation eintrafen, war ich erst mal begeistert von der Deko. Da wir im Garten der Schwiegereltern feierten, hatte ich die ganze Tisch- und Sitzplatzdeko selbst konzipiert und am Vortag vorbereitet. Mein Schwager fungierte als Tätschmeister und hat am Hochzeitstag das Werk vollendet. Wow, jetzt wo alles fertig war, sah es noch viel besser aus, als ich gedacht hatte. Aber was ist das? Wir hatten rote Blumenbouquets beim Floristen bestellt, aber das, was da auf den Tischen stand war einfach abscheulich. Gott sei Dank war ich so abgelenkt, dass ich gar keine Zeit hatte, mich allzu sehr darüber aufzuregen.

Zuletzt bearbeitet am 16.09.2011

Ich hatte mir vorgängig überlegt, dass es ein schönes Symbol wäre, wenn mein Schatz und ich im Garten einen kleinen Baum pflanzen würden. Unsere Trauzeugin hielt zu diesem Anlass eine kurze Rede, erzählte wie unsere Liebesgeschichte begann und was dieser Baum nun für unsere Ehe bedeuten soll *heulalarm*. Danach mussten wir gemeinsam das Bäumchen pflanzen.

Vom Abendessen hatte ich leider nicht allzuviel; der Hunger blieb aus. Gott sei Dank war das Catering so nett und hat uns die Resten überlassen, so konnten wir uns in den folgenden Tagen doch noch durch alles durchprobieren.

Da wir überhaupt nicht auf die typischen Hochzeitsspiele stehen, war anschliessend ein lustiger, lockerer Abend mit nettem Zusammensitzen geplant. Unsere Trauzeugen und Freunde waren aber sehr engagiert und so war trotzdem ständig etwas los. Wir erhielten ein wunderbares Gästebuch mit leckeren Rezepten, die Musikerkollegen meines GG spielten uns ein Ständchen, wir liessen Ballone mit Wunderkerzen steigen, genossen die Hochzeitstorte und irgendwann kam auch noch der Zuckerstock an die Reihe. Ich liebe Zuckerstöcke, deshalb hatte ich mir den gewünscht. Als das kurze Spektakel fertig war, wollte ich mich schon umdrehen und davonlaufen, als plötzlich Musik aus den Obstbäumen erklang. „Das Beste“ von Silbermond in der Englischen Version von Timothy James *gänsehaut*. Der Zuckerstock war nur ein kleiner Furz im Vergleich zu dem, was nun kam. Ein gigantisches Feuerwerk, abgestimmt auf die Musik, nur für uns allein. Nun sind alle Dämme gebrochen, ich glaube, ich hab meinen Mund die ganzen fünf Minuten nicht mehr zubekommen.

Um etwa zwei Uhr sind die letzten Gäste gegangen und wie das so ist, wenn man in einer privaten Location feiert; man muss noch aufräumen. Wir machten natürlich nur das nötigste mit Hilfe meines Schwagers, der Schwiegereltern, der Trauzeugin und ihrem Mann. Um drei Uhr konnten wir dann endlich ins Bett sinken, an Schlaf war aber nicht zu denken; zuviel spielte sich noch in meinem Kopf ab.

Der ganze Tag war einfach traumhaft und viel schöner, als ich es mir ausgemalt hatte. Von Pannen sind wir fast verschont geblieben; die Blumen auf dem Tisch waren für mich die grösste Enttäuschung und werden mich sicherlich noch oft ärgern, wenn ich mir die Fotos anschaue. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau! Ach ja, der Busfahrer, der uns zum Apéro brachte kam 10 Minuten zu spät und hielt es nicht mal für nötig kurz auszusteigen, um uns zu begrüssen. Aber auch den hatte ich 2 Minuten später schon wieder vergessen.

Phu, jetzt ist der Bericht doch ganz schön lang geworden :-)

Liebe PinkPanther

Vielen Dank für Deinen Bericht und die tollen Fotots. Wünsche euch beiden alles Gute und viel Erfolg zum Start ins gemeinsame Eheleben...
Darf ich fragen wo ihr geheiratet habt? Komme ursprünglich aus dem Berner Seeland... Du auch??

Grüessli
Lula

Vielen Dank Euch dreien!

@lula
Nein, ich bin ursprünglich aus Zürich, wohne jetzt aber in Bern. Mein GG ist Berner. Die Trauung fand in Murten statt, gefeiert haben wir danach in Ins.

@dia
Wir haben auch nicht schlecht gestaunt, als wir die Suite betraten. Also freiwillig hätte ich den Preis für so ein Zimmer nie bezahlt (vor allem wenn absehbar ist, dass die Nacht eh kurz sein wird). Aber wenn man es einfach so bekommt, ist das natürlich ein schöner Glücksfall!

LG -PP-

nicht registriert

Lässig das du uns auch noch teilhaben lässt...ich kann mich nur anschliessen...alles gute und dein Strauss find ich wunderschön....Hammer-Fotos....Lg Franziska

26. Juni 2010, unser schönster tag.....

Zuletzt bearbeitet am 17.09.2011

Ja, das Wetter war wirklich perfekt! Schön, aber nicht zu heiss. Am Abend vorher hat's so richtig "gschiffed". Und weil es die ganze Woche eher kühl war, haben wir kurzfristig noch Heizstrahler für am Abend besorgt. War natürlich umsonst

Von meinem Brautstrauss war ich auch ganz begeistert! Ganz im Gegenteil zu den Blumen auf den Tischen

LG -PP-