Nur noch knapp 3 Wochen bis zu unserer Hochzeit. Gestern waren wir noch im Restaurant schauen, dass alles richtig ist für den Apréro und kamen sehr happy nach hause.
Dann habe ich mit meiner Mama telefoniert...
Wir plannen eine ganz kleine Hochzeit, Ziviltrauung mit Familie und danach noch 2-3 Stunden zusammen sein bei Apéro und Dessert. Nicht, weil wir zu geizig sind für eine grosse Party sondern weil eine grosse Party einfach nicht zu uns passt. Und weil wir eine nicht ganz einfache Familiensituation haben (geschiedene Eltern, Papa mit neuer Freundin die erst 2 Mal gesehen habe, einmal davon an Weihnachten wo sie während dem ganzen Essen mit Papa gestritten hat). Ich sehe meine Mama etwa jeden zweiten Monat zum Nachtessen und 2 Mal im Jahr sehen wir uns zu viert.

Meine Mama meinte von Anfang an ein Nachtessen gehöre einfach zu einer Hochzeit. Wir suchten sogar Restaurants, aber merkten irgendwann dass wir eigentlich nur wegen ihr suchen und nicht weil wir das wirklich wollen. Wir haben das dann den Gästen so mitgeteilt und die meisten fanden das auch völlig ok (es sei schliesslich unsere Hochzeit)
Gestern habe ich dann mit meiner Mama telefoniert. Und sie sagte mir, sie wolle jetzt Programm für nach dem Apéro organisieren. Kein Nachtessen (da ich schon darauf hingewiesen hatte, dass sie beim Apéro genug zu essen bekommen werden), aber eine Schifffahrt. Da wir ja nichts solches machen wollen organisiere sie das halt einfach mit den Eltern von meinem Freund (ob mein Vater und dessen Freundin auch Teil dieser Verlängerung wären erwähnte sie nicht). Wir müssen ja nicht mitkommen wenn wir nicht wollen.
Irgendwie bin ich jetzt mega traurig. Ich möchte doch, dass uns und den Gästen unsere Hochzeit gefällt. Ich finde aber 3 Stunden zusammen mit der Familie genug und möchte das nicht auf 5 Stunden (mit Schifffahrt) ausweiten. Und ja, vielleicht ist es egoistisch, aber ich möchte auch nicht dass die Gäste das Fest ohne uns auf 5 Stunden ausweiten.

:-(

Ui! das ist aber eine doofe Situation. Ich kenne das reinreden von meiner Mutter.

Bei den Vorbereitungen habe ich es so gemacht, dass sie einen Teil übernehmen durfte und ihr da relativ freie Hand gelassen. Bei anderen Sachen, die mir sehr wichtig waren, habe ich ihr ganz klar kommuniziert, dass wir es so machen wie wir es möchten, schliesslich bezahlen wir auch die Hochzeit.

Vielleicht findest du auch einen Kompromiss?

Rein aus subjektiver Sicht, finde ich die Idee von der Schiffsfahrt noch schön. Wäre es nicht möglich den Apéro auf dem Schiff zu machen?

Oder wie wäre es, wenn du ihr von ihr eine Kutschenfahrt oder einen schönen Oldtimer zum Abschluss wünschst? Also nur für euch als Brautpaar (evt mit Trauzeugen). Dann hättet ihr einen besonderen Abgang, und sie hätte was spezielles dazu beigesteuert.... Oder ihr macht nach dem Apéro ein Fotoshooting mit allen? Vielleicht was witziges an einer besonderen Location oder mit speziellen Requisiten?

Ich finde es wichtig, dass die Hochzeit eure Hochzeit bleibt, dass man aber seine Familie trotzdem integriert. Versuch dich mal in sie hinein zu versetzen. Vielleicht hat sie sich immer eine grosse Hochzeit mit Kirche und allem drum und dran für dich vorgestellt (meiner Mutter ging das so) - und jetzt kommst du mit einer komplett anderen Idee. Es fällt einfach manchmal sehr schwer von seinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen abzurücken und leider reagieren auch unsere Eltern dann oft wie Kleinkinder und steigen dann in ein "Trötzeli" Verhalten (wie deine Mutter mit dem Spruch: "ihr müsst ja nicht mitkommen").

Ich würde dir raten tief durchzuatmen und in einem ruhigen Moment das Thema mit deiner Mutter nochmals aufzunehmen.
Überlege dir vielleicht vorher, wo du sie wie integrieren könntest, ohne dass du dich selbst dabei verlierst...

Zuletzt bearbeitet am 16.08.15 12:55